Dienstag, Juni 26, 2012

Tipps fürs richtige Telefonsexeln Teil 3

Und schon sind wir beim 5. Tipp:

5. Versetzen Sie Ihren Gesprächspartner geistig in eine lustige Situation. Stellen Sie sich vor er oder sie stände im Schlafanzug oder in Badeklamotten vor Ihnen. Dadurch stärken Sie Ihre Position und behalten Ihren Kurs bei, ohne sich einschüchtern zu lassen.

Kopfbilder bleiben nicht aus. Nicht in diesem Job. Wenn der Mann an der Strippe alt, heiser und zeitweise hustend zur Sache geht und sich auch so anhört, ist es klar für mich, dass er graues Haar hat, Falten und Furchen durchziehen sein Gesicht und er hält in der einen Hand seinen Schwanz, während sein Blick unentwegt an einer Zigarette klebt, die auf dem Tisch neben ihm im Aschenbecher liegt.

Schlafanzug oder Badeklamotten? Ihr dürft lachen, ich stell mir die Männer immer voll bekleidet vor und nur der Schlitz an der Hose steht offen, das beste Stück schaut heraus. Und immer sitzend, nie liegend. Es sei denn, der Kunde sagt am Telefon dass er gerade nackt ist, da schaltet mein Kopf um. Dann sehe ich irgendeinen nackten Mann zu hause rumhüpfen. Einen geilen knackigen jungen Mann natürlich. Fertig.

Wenn sie mir erzählen, dass sie die Strapse, Strumpfhosen, BH's ihrer Frauen tragen, muss ich das Gehirn auf "off" schalten. Ich wills mir einfach nicht vorstellen und komm meistens nicht drum herum.  Also werden die Herren mit kleinen unfeinen Fragen bombardiert:

"Zwickt die Strumpfhose nicht zu sehr im Schritt?"
"Wenn du mit der Hand über die Strumpfhose fährst, kannst du dann dein Beinhaare kraulen? Sprießen die durch?"
"Wieviele hast du beim anziehen schon durch eine Laufmasche kaputt gemacht?"
"Ist es leichter, den BH an sich selbst zu öffnen oder an einer Frau ?"

Meine Position behalten und den Kurs beibehalten ohne mich einschüchtern zu lassen?

Das war vielleicht am Anfang hart, Männer abzuweisen. Solche die es für sehr wichtig empfunden haben, mich unbedingt zu treffen. Nicht, weil ich insgeheim wollte, nein, mitnichten! Ich war zu gehemmt, zu nett und stammelte immer irgendwas mit "Ich weiss nicht so recht", nur um niemanden zu verletzten. Dem Kunden wirft man die Wahrheit nicht unbedingt einfach so in die Fresse.

"Na hör mal, ich will dich Drecksschwein, der will dass ich ihm mit dem Finger im Arsch rumwühle und danach genüsslich ablecke, bestimmt nicht im richtigen Leben treffen! Weder auf einen Kaffee, noch auf ein Abendessen. Niemals!"

Noch nicht mal für ein paar Tausender. Also war ich früher nett und lieb am Telefon und wollte nur ab wimmeln. Heute ist es ein rigoroses und bestimmtes  "NEIN, mach ich nicht, basta, fertig!"

Da kann er betteln soviel er will, drohen mit dem kleinen Schwanz und auch sonstiges Fluchen bringen mich nicht um meine Position.  





Montag, Juni 25, 2012

Tipps fürs richtige Telefonsexeln Teil 2

So, dann machen wir mal weiter.

3. Versichern Sie sich, dass Sie mit dem richtigen Gesprächspartner verbunden sind. Fragen Sie, ob er oder sie für Ihr Anliegen zuständig ist. Schreiben Sie den Namen der Person auf. Haben Sie diesen am Anfang nicht verstanden, so fragen Sie am Ende des Telefonats noch einmal nach.

Ja, der Kunde sollte schon wissen, wohin er angerufen hat und wen er an der Strippe hat. Natürlich gibt es Kunden, die das Spiel "Ich habe mich verwählt" spielen. Und solche, die mich verwechseln. 
Ich gebs zu, ich hab auch schon Kunden verwechselt. Ihre Vorlieben ein kleines bisschen durcheinander geschmissen.

Den Namen der Person aufschreiben. Ja, ich speicher Kundennamen samt Nummer in mein Telefon ein. Einige Kunden lieben es mit Namen begrüßt oder angesprochen zu werden.

4. Machen Sie sich während des Telefonats Notizen. Diese können Sie nach dem Telefonat in aller Ruhe nochmals durchsehen.

Notizen mache ich nicht wirklich. Versuche aber, die Vorlieben mit dem Namen in Verbindung zu bringen.
Klappt auch Größtenteils. Wenn nicht, frage ich beim Kunden nach.

Ich: „Nicht wahr mein Schatz, du liebst meine weiche glattrasierte Muschi?"

Kunde. „Ein wenig Haar daran gefällt mir auch sehr gut.“

Also denke ich mir, dass der Kunde auch bei sich selbst nicht alles schön rasiert hat.

Ich: „Oh ja, und ich liebe deine Schambehaarung auch!“

Kunde: „Ich habe keine Schambehaarung, ich rasiere mich immer.“

Kann schon mal in die Hose gehen, dieses Denken. 

Notizen nach dem Telefonanruf durchsehen? Eher kaum. So nach dem Prinzip: Fertig, der Nächste bitte!

Morgen dann die Nummer 5. Süss-sauer.


Freitag, Juni 22, 2012

Tipps fürs richtige Telefonsexeln

Seit über 10 Jahren übe ich diesen Nebenjob schon aus. Und schicke mich jetzt mal selbst in einen Lehrgang. So ganz nach dem Motto : Tipps für richtiges telefonieren.

Die Ratschläge auf dieser  Seite werde ich mal grob zusammen fassen.

1. Bereiten Sie sich auf das Telefonat vor. Notieren Sie vor dem Anruf alle Fragen, die Sie stellen möchten. Auf diese Art vergessen Sie in der Aufregung nichts.

Nun gut, dieser Tipp ist an den Anrufer gerichtet. Trotzdem bereite auch ich mich immer auf meine Anrufe vor. Wenn das Telefon klingelt und der Name eines bekannten Kunden aufblitzt, ziehe ich mich mental vor dem Abheben , genau für diesen Kunden an. Ist es Frank, der auf blütenweiße Unterwäsche steht, sehe ich mich natürlich vor meinem inneren Auge, in schneeweißem String und BH.

Jetzt zu den Fragen. Bei einem Neukunden werde ich mir selbstverständlich notieren, welche Vorlieben er hat und mit welchen Gegenfragen ich ihn länger in der Leitung halten kann. Der Erkennungwert beim zweiten  Anruf eines Neukunden  ist Gold wert.


- Ach, sie kennt mich noch vom letzten Mal.
- Auch wenn es nur 2 Minuten gedauert hat, so schlecht kann ich beim letzten Mal nicht gewesen sein, wenn sie sich jetzt noch an mich erinnert. (oder gerade deswegen?)

Meine Fragen:
Name?
Aus welchem Teil Luxemburgs kommst du? Auch wenn das Land klein ist, hat jeder größere Ort, irgendeinen Nachrichtenwert über den man mit dem Kunden reden kann, wenn er nach dem kommen noch reden will. "Ach, du kommst aus XXX, war da nicht letztens diese schlimme Einbruchserie von der in den Nachrichten im Radio erzählt wurde?". Und schon kann man sich auf mindestens 5 weitere Minuten Geplänkel freuen.
Was hast du denn an?
Steht dein Prachtstück schon, oder sollen wir es bearbeiten?
Nach dem Aussehen der Kunden frage ich nicht. Nicht, weils mich überhaupt nicht interessiert, sondern weil sie sich unwohl dabei fühlen. Mehrere Versuche scheiterten und so unterlasse ich die Frage einfach. Wichtig ist nur, was ich trage. Ihre Fantasie soll gestillt werden, nicht meine.
Mehr Fragen werden selten von meiner Seite gestellt, wenn der Kunde mal im Erzählmodus ist, erfahre ich fast alles. Von dem Namen der Ehefrau über das Alter der Kinder, das Kastrationsdatum des Hundes, bis zur Farbe des Autos. 

Aufregung am Telefon? Eigentlich nie. Zumindest von meiner Seite nicht. Oder doch. Siehe unten bei : Wohnzimmer.


2. Führen Sie das Gespräch an einem ruhigen Ort. Geben Sie anderen Familienmitgliedern oder Arbeitskollegen Bescheid, dass Sie nicht gestört werden möchten. So vermeiden Sie Unterbrechungen und Unruhe während des Gesprächs.

Meine ganze Wohnung ist ein einziger ruhiger Ort.

Badezimmer : Der Trockner oder die Waschmaschine läuft. Der Nachbar über mir betätigt gerade die Klospülung oder duscht.

Küche : Eigentlich sehr ruhig. Da ich aber keine Spülmaschine besitze, kommt es in der Tat mal vor, dass ich das herumgeplansche mit den Händen im Wasser als "Ich liege gerade in der Badewanne und besorge es mir mit der Duschbrause" verkaufe.

Wohnzimmer: Ach ja, der Platz wo die rote Samtcouch steht. Das Eisbärenfell auf dem Boden drapiert liegt, der Kamin auch bei 30 Grad Außentemperatur knistert, auf dem Couchtisch die Sektperlen in dem Champagnerglas monoton aufsteigen.
Realität: das Sofa ist dunkelgrau (hat aber mindestens 10 Kissen) und der Fernseher ist meistens zu laut. Und wenn das Telefon klingelt ist das Chaos perfekt, Kissen die durch das Wohnzimmer fliegen auf der Suche nach der Fernbedienung, um dieses kleine niedliche Mute-Knöpfchen zu drücken. Es kommt vor, dass der Kunde genau in dem Moment auflegt, wenn ich endlich die Fernbedienung gefunden habe. Teppiche sind vorhanden aber außer dem Heizkörper kann ich dem Kunden keine andere Wärmequelle bieten.

Schlafzimmer: Schwarze Satinbettwäsche liegt auf einem Himmelbett und rundherum ein ganzes Sortiment an nur erdenklichem Sexspielzeug. Der Kleiderschrank beherbergt Spitzenunterwäsche in allen Farben. Stiefel, Pumps und nicht zu vergessen mehrere Peitschen.
Leise erotische , leicht orientalisch angehauchte Musik erklingt im Hintergrund.

Realität: Das Schlafzimmer grenzt an eine Hauptstrasse, Autolärm erklingt zu fast jeder Tageszeit bei offenem Fenster. Die Bettwäsche leuchtet momentan hellgrau, und im Schrank  ist nichts für an zuziehen. Wie im Kleiderschrank einer jeden Frau.


Soweit zu 1+2.
Morgen wage ich mich an die nächsten beiden Tipps. Oder übermorgen.








Samstag, Juni 16, 2012

Sexwunschtraum mit Rückruf

Kunde: „Weisst du, was mein absoluter Traum wäre?“

Ich: „Wie? Hast du denn nur einen?“

 Kunde: „Nein, ich meine Sexwunschtraum.“ 

Ich: „Da hast du auch nur einen?“

So langsam aber sicher, werde ich die Königin in der Zeitgewinnung und im Gegenfragen stellen.

Kunde: „Naaaahein, auch hier habe ich mehrere. Aber lass mich dir doch mal meinen Lieblingswunsch erzählen!“

Ich: „Na gut, mach mal.“

Kunde: „Nachts aufwachen, weil eine Frau meinen Schwanz im Mund hat!“

Dieser Kunde, reiht sich damit nicht in Gefolgschaft von den anderen 90% meiner Kunden ein, die so etwas alltäglich erleben. Und auch noch mit wechselnden Frauen. Mindestens 3 verschiedene pro Woche. Gibt es tatsächlich noch Männer, die nicht in diesen Genuss gekommen sind?“

Ich: „Ah ja. Das scheint mir schon ein recht gewagter und schwer durchführbarer Traum zu sein. Also ihn in die Realität umzusetzen ... und so.....“

Kunde: „Aber ich hab da eine Idee. Also eher einen Wunsch. Könntest du mich nicht mal nachts anrufen, aufwecken und mir sagen wie du ihn im Mund hast?“

Ich: „Mein Schatz, hör mal, du weisst doch dass ich niemanden anrufe. Und auch niemanden zurückrufe. Man(n) ruft mich an. Die Tankstelle liefert dir ja auch keinen Benzin, sondern du musst dahin. So ist das auch hier mit mir.“

Kunde: „Aber ich habe doch nur diesen einen Wunsch! Könntest du da nicht mal ein Auge zudrücken? Bitte!“

Nein ist nein. Ich kenne die Tricks der Männer. Ne Ausnahme hier, ne Ausnahme da. Nur einmal. Bitte. Nein, mach ich nicht. Ich habe zwar eine Ausnahme, das fällt aber in die Kategorie "Freundschaft". Und die pflege ich nur mit einem Kunden. Alle anderen haben Pech. Seit Jahren schon, lasse ich nur noch Hinweise auf dem Anrufbeantworter laufen, während meine Abwesenheit. Am Anfang häuften sich die Männerstimmen darauf, die mir ihre Nummer zum Rückruf hinterließen. Nun hören sie nur noch die Uhrzeit, ab wann ich zu erreichen bin.





Donnerstag, Juni 07, 2012

Sexüberflutung im Internet

Gestern Abend war ich telefonischer Gast in der Sendung  Rundshow.
Durch folgenden Blogeintrag ist eine Redakteurin auf mich aufmerksam geworden.
Das Thema der Sendung "Die Liebe ist tot":
 Die Liebe ist ein seltsames Spiel, im Zeitalter des Netzes womöglich noch mehr. Das ganze Netz ist voll mit ihr und man müsste sich eigentlich nur ein kleines bisschen umsehen, um alles zu finden, was man schon immer wollte. Ein Paradies oder doch die emotionale Vorhölle?
Meiner Meinung nach gibt es einfach eine Sexüberflutung im Netz. Nichts (größtenteils) wird kontrolliert, fast alles ist für jeden rund um die Uhr zugänglich. Liebe kann vielleicht auf  Online-Dating Seiten gefunden werden, schnell wird aber auch klar, dass man mehr als sonst ersetzbar ist.
Billige Filmchen, wie auch Hardcore Filme werden mit einem Klick zum Vorschein gebracht, wo man noch vor Jahren das Haus verlassen musste, um sich einen Film in der Videothek aus zu leihen. Die Schamgrenze ist gesunken, außergewöhnliche Sexpraktiken sowie Fetische werden als "normal" eingestuft.

Im Netz findet man Gleichgesinnte, direkt in hundertfacher Ausführung, die demselben Fetisch frönen und der Verdacht liegt nahe, dass wenn so viele Menschen dieselben Vorlieben haben, es doch wohl weder krank noch besorgniserregend sein kann. Und im Extremfall funktioniert das Sozialleben nicht mehr.
Man kann sich hinter dem Bildschirm verstecken, sich mit einer erfundenen Identität schmücken. Reihenweise selbsternannte Profies versorgen einen mit Tests und Tips, wie man sein Sexleben wieder auffrischen kann (auch wenn alles in bester Ordnung erscheint) und geben Ratschläge wie man am besten rausfindet ob der Partner fremdgeht. Wer kennt das nicht, zu hause im Bett, zuerst das Vorspiel, dann Oralsex, das Ficken und zum Schluss der Samenerguss im Frauenmund?
 Wer hat's erfunden?
Genau, die Sexfilmindustrie. In der Reihenfolge und in sonst keiner soll der Geschlechtsverkehr bei jedem praktiziert werden. Und wenn die Frau nun den Oralsex nicht ausführen will, sich ekelt und eben anfängt mit würgen? In den Filmen ist das aber so, also wird's auch gemacht, fertig.

Filme mit verhängnisvollen Titeln wie "Inzest" haben nach wie vor eine große Fangemeinde. Der Vater mit der Tochter, die Mutter mit dem Sohn. Durch solche Filme wird dem vielleicht leichtsinnigen Zuschauer mitgeteilt, dass es doch "normal" sei, die Hand an die eigene Tochter anzulegen. Du und ich, wir wissen vielleicht, dass man genau hier und jetzt die Grenze ziehen sollte, und auch wenn es fast keine Videotheken mehr gibt, im Internet sind sie alle zu finden, diese kleinen schmutzigen Filme.

Die Scham, vor der Verkäuferin im Laden mit einem Heftchen oder einem Film in der Hand, von oben bis unten gemustert zu werden, ist verloren gegangen. Zuhause, gemütlich im Sessel, Laptop auf dem Schoss, kann man hunderten von Frauen oder Männern beim Gang Bang zuschauen, Realitätverloren und nächtelang im Internet irrend. Der Mensch ist als Ware im Internet verkommen und einen Film über ein Paar das "Nein" zu außergewöhnlichen Sexpraktiken sagt, wird wohl nirgends zu downloaden sein. Man ist über diese Sexüberflutung aus dem Internet nicht mehr der Architekt seines eigenen Lebens. Man lässt sein Leben von anderen aufbauen um kurz darauf per Mail aufgefordert zu werden, an einer Umfrage teil zu nehmen, in der man erfahren kann, was bisher alles schiefgelaufen ist.

In jedem von uns steckt ein kleiner verborgener Voyeur. Aber durch das Internet wird dieser Name wohl in Vergessenheit geraten. Wenn man alles so offen und freizügig auf dem Bildschirm sehen kann, ist es dann nicht einfach "nicht verboten"? Zugänglich für aberMillionen von Menschen, kleine heimlich gedrehte Sexclips.
Wie letztens in der Bahn, 5 circa 16jährige Jungs, beim Prahlen in welchen Sexpositionen sie schon welche Anzahl von Mädels erfreut haben : " Ey, die hat geschluckt, bis auf den letzten Tropfen. Wollter  mal sehen?"
Smartphone in die Mitte haltend, den Bildschirm Richtung johlende Freunde gedreht. Tage darauf, wird sich wahrscheinlich genau dieses junge Mädchen in die Welt der Internclips einreihen, minderjährig und zur Freude von gehemmten Internetusern, die das Haus nicht mehr verlassen um sich vor Schulen rumzudrücken, hoffend nicht dabei erwischt zu werden, bei dem Versuch einer 15 Jährigen auf die Beine zu starren.

Wie sagte mal ein Kunde zu mir am Telefon:

Durch meine nächtlichen Streifzüge durch's Internet, finde ich hunderte von Frauen, blinkend in kleinen Anzeigen, die genau in meinem 400 Einwohner Dorf leben. Für wie blöd und bescheuert hält dieses Internet uns eigentlich?




Freitag, Juni 01, 2012

Abtörner

Was ist der größte Abtörner beim Telefonsex?
Wenn die Ehefrau ins Zimmer hereinplatzt.
 Ist in letzter Zeit nicht mehr vorgekommen.
Und ab heute sorge ich für den größten Abtörner.
Die Bewohner der Etage über mir, haben sich zum Ziel gesetzt, ihre Wohnung bis Mitte Juli einer Komplettsanierung zu unterziehen. Leidtragende sind nicht nur die restlichen Bewohner hier im Haus, sondern vor allem meine Kunden.
Wenn über mir gehämmert, gebohrt, sämtliche Fußböden saniert und Wände eingerissen werden, sind meine Kunden kurz vorm Herzstillstand.
Da hauche ich lasziv in den Hörer, der Typ an der Strippe ist kurz vorm Abschuss und dann hört man den Presslufthammer losgehen.

Kunde: „Wow, was war das? Willst du mein Trommelfell abschlachten?“

Ich: „Sorry, tut mir echt leid. Aber hier im Mietshaus über mir, wird gerade renoviert.“

Kunde: „Eh, dann sag denen dass du deinen Beruf zu hause ausübst und sie für Ruhe sorgen müssen. Oder einfach etwas leiser sind.“

Wenn's so einfach wäre. Einfach mal hoch gehen, zu diesen netten Arbeitern und denen klar machen :
 „Hey, hört mal Jungs,ich arbeite gerade und muss es noch einigen Typen besorgen. Könnt ihr mal ne Pause einlegen? So ne Zigarettenpause halt eben? Mal ganz kurz?“
Minimale Lautstärke für Bohrmaschinen?

Kunde: „Nee Fräulein, so kann ich nicht. Ich hör ja nur das Brummen von der Bohrmaschine. Ich kann mich einfach nicht auf ihre Stimme konzentrieren. dass lassen wir mal sein. Ich rufe morgen wieder an.“

Meine Kunden konzentrieren sich? Sehr gut. Aber leider wird auch morgen noch der Hammer über mir Krach machen. Und auch ich kann mich eigentlich nicht wirklich auf die Kundschaft konzentrieren. Ich höre sie zeitweise kaum. Und wir wollen ja nicht, dass diese schlechte Kommunikation zwischen uns zu Missverständnissen führt.

Kunde: „So, das haste jetzt davon! Er ist schlaff. Das war's. Na vielen Dank! Das kriege ich auch hier zu hause! Sogar billiger.“

Ja, das habe ich jetzt davon. Alles meine Schuld. So was aber auch.
Abends ab 21 Uhr kann ich dann wieder "normale" und lärmfreie Gespräche mit den Kunden führen. In 7 Tagen werden die Herrschaften sowieso andere Prioritäten haben als mich.