Freitag, Juni 22, 2012

Tipps fürs richtige Telefonsexeln

Seit über 10 Jahren übe ich diesen Nebenjob schon aus. Und schicke mich jetzt mal selbst in einen Lehrgang. So ganz nach dem Motto : Tipps für richtiges telefonieren.

Die Ratschläge auf dieser  Seite werde ich mal grob zusammen fassen.

1. Bereiten Sie sich auf das Telefonat vor. Notieren Sie vor dem Anruf alle Fragen, die Sie stellen möchten. Auf diese Art vergessen Sie in der Aufregung nichts.

Nun gut, dieser Tipp ist an den Anrufer gerichtet. Trotzdem bereite auch ich mich immer auf meine Anrufe vor. Wenn das Telefon klingelt und der Name eines bekannten Kunden aufblitzt, ziehe ich mich mental vor dem Abheben , genau für diesen Kunden an. Ist es Frank, der auf blütenweiße Unterwäsche steht, sehe ich mich natürlich vor meinem inneren Auge, in schneeweißem String und BH.

Jetzt zu den Fragen. Bei einem Neukunden werde ich mir selbstverständlich notieren, welche Vorlieben er hat und mit welchen Gegenfragen ich ihn länger in der Leitung halten kann. Der Erkennungwert beim zweiten  Anruf eines Neukunden  ist Gold wert.


- Ach, sie kennt mich noch vom letzten Mal.
- Auch wenn es nur 2 Minuten gedauert hat, so schlecht kann ich beim letzten Mal nicht gewesen sein, wenn sie sich jetzt noch an mich erinnert. (oder gerade deswegen?)

Meine Fragen:
Name?
Aus welchem Teil Luxemburgs kommst du? Auch wenn das Land klein ist, hat jeder größere Ort, irgendeinen Nachrichtenwert über den man mit dem Kunden reden kann, wenn er nach dem kommen noch reden will. "Ach, du kommst aus XXX, war da nicht letztens diese schlimme Einbruchserie von der in den Nachrichten im Radio erzählt wurde?". Und schon kann man sich auf mindestens 5 weitere Minuten Geplänkel freuen.
Was hast du denn an?
Steht dein Prachtstück schon, oder sollen wir es bearbeiten?
Nach dem Aussehen der Kunden frage ich nicht. Nicht, weils mich überhaupt nicht interessiert, sondern weil sie sich unwohl dabei fühlen. Mehrere Versuche scheiterten und so unterlasse ich die Frage einfach. Wichtig ist nur, was ich trage. Ihre Fantasie soll gestillt werden, nicht meine.
Mehr Fragen werden selten von meiner Seite gestellt, wenn der Kunde mal im Erzählmodus ist, erfahre ich fast alles. Von dem Namen der Ehefrau über das Alter der Kinder, das Kastrationsdatum des Hundes, bis zur Farbe des Autos. 

Aufregung am Telefon? Eigentlich nie. Zumindest von meiner Seite nicht. Oder doch. Siehe unten bei : Wohnzimmer.


2. Führen Sie das Gespräch an einem ruhigen Ort. Geben Sie anderen Familienmitgliedern oder Arbeitskollegen Bescheid, dass Sie nicht gestört werden möchten. So vermeiden Sie Unterbrechungen und Unruhe während des Gesprächs.

Meine ganze Wohnung ist ein einziger ruhiger Ort.

Badezimmer : Der Trockner oder die Waschmaschine läuft. Der Nachbar über mir betätigt gerade die Klospülung oder duscht.

Küche : Eigentlich sehr ruhig. Da ich aber keine Spülmaschine besitze, kommt es in der Tat mal vor, dass ich das herumgeplansche mit den Händen im Wasser als "Ich liege gerade in der Badewanne und besorge es mir mit der Duschbrause" verkaufe.

Wohnzimmer: Ach ja, der Platz wo die rote Samtcouch steht. Das Eisbärenfell auf dem Boden drapiert liegt, der Kamin auch bei 30 Grad Außentemperatur knistert, auf dem Couchtisch die Sektperlen in dem Champagnerglas monoton aufsteigen.
Realität: das Sofa ist dunkelgrau (hat aber mindestens 10 Kissen) und der Fernseher ist meistens zu laut. Und wenn das Telefon klingelt ist das Chaos perfekt, Kissen die durch das Wohnzimmer fliegen auf der Suche nach der Fernbedienung, um dieses kleine niedliche Mute-Knöpfchen zu drücken. Es kommt vor, dass der Kunde genau in dem Moment auflegt, wenn ich endlich die Fernbedienung gefunden habe. Teppiche sind vorhanden aber außer dem Heizkörper kann ich dem Kunden keine andere Wärmequelle bieten.

Schlafzimmer: Schwarze Satinbettwäsche liegt auf einem Himmelbett und rundherum ein ganzes Sortiment an nur erdenklichem Sexspielzeug. Der Kleiderschrank beherbergt Spitzenunterwäsche in allen Farben. Stiefel, Pumps und nicht zu vergessen mehrere Peitschen.
Leise erotische , leicht orientalisch angehauchte Musik erklingt im Hintergrund.

Realität: Das Schlafzimmer grenzt an eine Hauptstrasse, Autolärm erklingt zu fast jeder Tageszeit bei offenem Fenster. Die Bettwäsche leuchtet momentan hellgrau, und im Schrank  ist nichts für an zuziehen. Wie im Kleiderschrank einer jeden Frau.


Soweit zu 1+2.
Morgen wage ich mich an die nächsten beiden Tipps. Oder übermorgen.








3 Kommentare:

Aya hat gesagt…

XD Die Vergleiche zur Realität sind ja schon mal sehr schön. Irgendwie bekomme ich gerade Lust auf ein Eisbärenfell vor dem Kamin. Schätze das sind anregende Phantasien XD

Aya hat gesagt…

Ehrm ehrm.. dir fehlen Pfeile unten um zur nächsten Seite zu blättern, wusstest du das? o.o

Und wo ich gerade schon da bin, signierst du deine Bücher auch?

Phonebitch hat gesagt…

@Aya: Es waren noch nie Pfeile da, um zur nächsten Seite umzublättern.

Mmmhh, also bisher hat mich eigentlich noch niemand so richtig nach nem Autogramm gefragt ;-)

Aber für dich würde ich es selbstverständlich tun.